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Vernissage der Ausstellung Human Nature in der GEDOK Galerie

 Vernissage: 2. Juli 2022, 19 Uhr

Einführung: Dr. Monika Maier-Speicher, Wolfgang Striebinger (Gitarre/Gesang)

Kunstsonntag der Museen und Galerien in Heidelberg: 24.7.2022, 12-18 Uhr. Die Künstlerinnen sind anwesend.

Finissage: 5. August 2022, 19 Uhr

mit Lesung von Helga Karola Wolf, Musik: Roswitha Kraft (Steeldrum)

 

GEDOK Galerie

Römerstraße 22, 69115 Heidelberg www.gedok-heidelberg.de

Öffnungszeiten: Mi + Fr 16-19 Uhr, Sa 11-14 Uhr

und nach Vereinbarung unter stamatelatosC@gmx.de 

 

Für seine Natur kann der Mensch nichts.

Aber wie ist sie beschaffen? Ist der Mensch von Natur aus gut, wie Rousseau behauptete, und wird erst durch die Gesellschaft zum Unmensch? Oder ist vielmehr der Urzustand das eigentliche Problem, und nur Kultur und Vernunft können ihn zähmen? 

Der Mensch war lange vor der Natur ein Thema der Kunst. Erst nach und nach rückte die Landschaft aus den Bildhintergründen nach vorn, wurde selbst zum Bildgegenstand. Von der feindseligen rauen Umwelt wandelte sie sich zur Seelenlandschaft, zur Projektionsfläche menschlicher Sehnsüchte. Mensch und Natur sind sowohl physisch als auch begrifflich untrennbar miteinander verwoben. 

Die neuen GEDOK-Künstlerinnen Christina O`Brien-Ruland, Birgit Kunz, Margitta Sans und Claudia Stamatelatos setzen sich in ihren Bildern auf unterschiedlichste Art und Weise mit der Bedeutung von Human Nature auseinander:

 

Christina O`Brien-Ruland versetzt in ihren Ölbildern Menschen in traumartige, surreale Landschaften. Welchen Bezug haben die verloren wirkenden Gestalten zu ihrer Umgebung? Bemerken sie überhaupt, wo sie sich befinden? Wie sind sie dorthin gelangt, und welchen Zweck hat ihre Anwesenheit? O`Brien-Rulands Arbeiten geben darüber keine Auskunft; sie fordern den Betrachter auf, Fragen zu stellen, und über mögliche Antworten mit den Bildern in Dialog zu treten.

Ein wichtiges Thema für Birgit Kunz ist das Porträt. Mit der aufwendigen und Präzision erfordernden Technik der Radierung setzt sie oft sozialkritische Themen um. Ihre Menschenbilder machen auf die Beziehungen zwischen dem Individuum und seinem Umfeld aufmerksam. An der Druckgrafik schätzt Kunz besonders die Achtsamkeit und Langsamkeit während des Werkprozesses. Erst nach vielen Arbeitsschritten offenbart sich, ob die Arbeit gelungen ist. 

Margitta Sans´ Bilder bestechen durch ihre leuchtende Farbigkeit. Die Farbe dominiert über die Zeichnung, scheint die Energie der Personen zu symbolisieren. In ihrer langjährigen Tätigkeit  als Yogalehrerin und Heilpraktikerin hat sich Sans sowohl mit dem geistigen als auch dem körperlichen Aspekt des Menschseins intensiv beschäftigt. Auf Reisen sammelt sie Eindrücke von besonderen Landschaften, und lässt sie in ihre Motive einfließen.

Claudia Stamatelatos befasst sich in ihrer Bilderserie „Dissolution“ mit dem optischen und emotionalen Ausdruck von zerstörten Strukturen und verloren gegangenen Zusammenhängen. Ausgangspunkte sind Fotografien aus Kriegsgebieten: In den Straßenschluchten syrischer Städte türmen sich Berge von Gegenständen des alltäglichen Lebens. Wie finden sich die überlebenden Menschen in diesem zerstörten Habitat zurecht? Gehört die Erfahrung von Destruktion und Auflösung zwangsläufig zur menschlichen Natur?

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